„ENDLICH! Endlich kommt ein Wort aus der Kirche!“ Dieses Zitat aus einer der zahlreichen Rückmeldungen auf unseren öffentlichen Brief drückt ein oft anklingendes Motiv aus.
Warum alles so lange gedauert hat und wie sich alles entwickelt hat, soll hier in kurzen Zügen dargelegt werden.
Wir Priester und Diakone des Netzwerkes „Priester22“ sind genauso konfrontiert worden mit den Entwicklungen der vergangenen zwei Jahre wie alle anderen Menschen. Auch wir kamen aus dem Staunen nicht heraus, wie plötzlich nur noch ein Thema das Tagesgeschehen zu beherrschen begann: Corona! Die Maßnahmen! Die Impfung! So wie die anderen Menschen und Gruppierungen mussten auch wir uns mit dem Thema beschäftigen und Position beziehen. Gott sei Dank gab es auch alternative Nachrichtenkanäle, wo andere Sichtweisen und warnende Stimmen hörbar wurden.
Der Papst und sehr viele Bischöfe schlugen schon früh den Impf-Weg als Ausweg aus der Krise ein, riefen zur angeblich alternativlosen Impfung auf und bezeichneten diese sogar als „Akt der tätigen Nächstenliebe“. Der Vatikan führte sofort den Impfzwang ein und die bischöflichen Ordinariate erhöhten den innerkirchlichen Druck. Eine hohe Zahl von Priestern und Diakonen beschäftigte sich nicht sehr intensiv mit dem Thema und beschränkte sich darauf, die staatlichen und kirchlichen Anweisungen im Gehorsam zu befolgen. So waren es schlussendlich nicht sehr viele von uns, die noch ungeimpft blieben und die sich gegen den Druck stemmten.
Im privaten Gespräch haben viele von uns die ihnen anvertrauten Menschen vor der Impfung gewarnt und sie ermutigt, durchzuhalten und nicht nachzugeben. Sobald aber der eine oder andere von uns seine diesbezüglichen Gedanken öffentlich machte, musste er mit innerkirchlichen Repressalien rechnen. Gleichzeitig explodierten überall Fälle von Impfnebenwirkungen und direkten Todesfällen nach der Impfung. Uns wurde immer klarer, dass wir handeln müssen und nicht länger das diesbezügliche Schweigen und Verharmlosen mittragen können.
Im Herbst begannen Priester, die die Impfpflicht aus Gewissensgründen nicht gutheißen konnten, sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen, sich auszutauschen und gegenseitig zu unterstützen. Im Jänner 2022 spürten wir den inneren Ruf, an die Öffentlichkeit zu gehen, ähnlich wie Gruppen von Rechtsanwälten, Polizisten u.a. vor uns. Wir wollten damit den Gläubigen, die sich von der Kirche im Stich gelassen fühlen, ein Zeichen geben, dass sie nicht alleine stehen mit ihren Anliegen. Als Namen der Gruppe wählten wir einfach das Kalenderjahr aus: „Priester22“
Wir verfassten als ersten Schritt einen vertraulichen 16 - seitigen Brief an unsere Bischöfe, um ihnen sachlich darzulegen, warum wir uns nicht impfen lassen, auch nicht unter Druck. 12 Seiten davon waren nur Quellenbelege aus Medizin und Wissenschaft und aus der kirchlichen Lehre. Dieser Brief war datiert mit dem Festtag ULF von Lourdes, dem Welttag der Kranken (11. Febr.). Damit dieser Schritt wirklich diskret bleiben konnte und auf unsere Bischöfe kein medialer Druck von unserer Seite her ausgeübt würde, beschlossen wir, den Brief nur unter der Hand an solche Mitbrüder weiter zu geben, von denen wir persönlich wussten, dass sie, wie wir, aus vernünftigen Gründen den Impfzwang ablehnten. Auf diese Art gewannen wir 121 Priester und Diakone für eine Unterschrift, die wir dann - zum Schutz vor Repressalien - bei einem Notar hinterlegten. Den Brief selber überbrachten wir unseren Diözesanbischöfen persönlich und baten um eine zeitnahe diesbezügliche Antwort. Dazu warteten wir das Fest des Hl. Josef, den 19. März ab. Bis dahin erhielten wir lediglich zwei schriftliche Stellungnahmen und eine mündliche im Namen der Bischofskonferenz.
Daraufhin bereiteten wir den zweiten Schritt vor: den Gang an die Öffentlichkeit, um den Gläubigen ein ermutigendes Signal zu geben und unserer Verantwortung als Seelsorger gerecht zu werden. Wir komprimierten unseren Brief auf vier Seiten und ließen den Großteil der Belegstellen aus pragmatischen Gründen weg.
Wir hoffen mit diesen kurzen Bemerkungen verständlich gemacht zu haben, warum wir selbst länger gerungen haben, bis wir, ausgestattet mit fundierten Argumenten, in die Öffentlichkeit gegangen sind.
Wir sind sehr, sehr dankbar für die äußerst positiven Rückmeldungen vieler. Das ermutigt uns, stärkt und zeigt uns, dass der Gang an die Öffentlichkeit lange erwartet und sehr dringend war.
Gelobt sei Jesus Christus!